Da es sich bei beiden Teilchen um stabile Ionen handelt, passiert chemisch gesehen nichts mehr (Edelgaskonfiguration erreicht). Die Teilchen fliegen noch nicht einmal voneinander weg – da zwischen ihnen die starke elektrostatische Anziehung wirkt, bleiben sie beieinander und ordnen sich in einem Gitter an. Es bildet sich das Salz Natriumchlorid:
Die ionische Bindung ist charakteristisch für Salze. In der Umgangssprache ist mit Salz das Kochsalz (Natriumchlorid) gemeint. Allerdings gibt es in der Chemie eine allgemeinere Definition:
Warum ist das so?
Eine ionische Bindung liegt vor, wenn bei der Bindung ein Partner die Elektronen (nahezu) vollständig abgibt, und der andere Partner die Elektronen vollständig aufnimmt, sodass wirklich Ionen vorliegen. Ist dies nicht der Fall, liegt eine (polare) kovalente Bindung vor. Ob das passiert, ist grade von der Elektronegativitätsdifferenz abhängig. Wenn die Differenz sehr hoch ist, behält der elektronegativere Partner die Elektronen nahezu vollständig und es liegen Ionen und somit Salze vor. Ist die Differenz sehr niedrig, liegen keine Ionen vor, da die Elektronen eher geteilt werden.
Metalle wie Natrium haben eine sehr niedrige Elektronegativität, wohingegen Nichtmetalle wie Chlor oder Sauerstoff eine sehr hohe Elektronegativität besitzen. Folglich liegt automatisch eine hohe Elektronegativitätsdifferenz vor, wenn eine Verbindung aus einem Metall und einem Nichtmetall gebildet wird.
Zuerst zum Namen: Du hast vielleicht schon gemerkt, dass sich der Name eines Salzes immer aus dem Namen des Kations und dem des Anions (mit einem -id hintendran) zusammensetzt. Mehr dazu erfährst du in der nächsten Lektion zur Nomenklatur und Summenformel von Salzen (Comming soon).
An diesem Beispiel soll nochmal verdeutlicht werden, warum sich das Salz überhaupt bildet.
Lithium steht in der ersten Gruppe. Es hat ein Elektron in der Valenzschale und hat somit ein hohes Bestreben danach, dieses Elektron abzugeben, um die Edelgaskonfiguration zu erhalten (=volle Valenzschale. In diesem Fall wäre es dann die volle K-Schale, welche nun die Valenzschale ist).
Schwefel steht in der 16. Gruppe bzw. der 6. Hauptgruppe. Ihm fehlen noch zwei Elektronen, damit es durch eine volle Valenzschale die Edelgaskonfiguration erhält. Es muss also noch zwei Elektronen aufnehmen. Da Lithium aber nur ein Elektron abgeben kann, benötigen wir doppelt so viele Lithium-Atome wie Schwefel-Atome, damit sich einmal Lithiumsulfid bilden kann.
Wie Salze (auch von Säuren und Basen) benannt werden, wie die Summenformel bestimmt wird und was es noch für Bindungsarten gibt, erfährst Du in den jeweiligen Lektionen (Comming soon).
Auf einem Blick...
Ionische Bindung & Salze
- Metalle und Nichtmetalle reagieren zu Salzen
- Salze sind Stoffe, welche aus einem Kation und einem Anion aufgebaut sind
- Die gegensätzlich geladenen Ionen werden durch ionische Bindungen zusammengehalten
- Bei der ionischen Bindung handelt es sich um eine elektrostatische Anziehungskraft zwischen Kationen & Anionen
- Kationen und Anionen werden in einem Metallgitter zusammengehalten
Referenzen
1. E. Riedel, H.-J. Meyer in Allgemeine und anorganische Chemie,
Wenn nicht anders angegeben, sind alle Abbildungen selbst angefertigt.